
31.08.2025 0 Kommentare
Ins Wasser fällt ein Stein...
Ins Wasser fällt ein Stein...
# Monatsgruß

Ins Wasser fällt ein Stein...
„Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich still und leise“, erklingt es durch den großen Saal der St. Georgkirche in der Bergstraße. Bis hoch in die Kuppel hinein dringt der Gesang und bahnt sich von dort seinen Weg direkt in die Herzen der anwesenden Gemeinde.
Jedes Jahr im August/September erleben wir diesen Zauber, wenn wir unsere ersten Klassen einschulen.
Dann nämlich sitzen knapp 50 kleine Menschen, herausgeputzt, mit erwartungsvollen Augen vor uns, bepackt mit Schultüten, die oft größer sind als sie.
In den Reihen dahinter sitzen die meist noch aufgeregteren Eltern, Großeltern und Pat:innen, die diesem Tag mit Herzklopfen begegnen.
Sie erhoffen sich mehr als nur gutes Lernen, sie wünschen sich für ihre Kinder einen Ort mit einem Geist, der trägt. Sie hoffen, dass sie mit unserer Schule einen Raum ausgesucht haben, der neben Zahlen und Buchstaben auch Werte wie Aufrichtigkeit, Miteinander, Verantwortung, Liebe, vor allem Nächstenliebe vermittelt.
Sie suchen in dieser schnellen und unsteten Welt einen Ort der Sicherheit, an dem ihre Kinder geborgen und behütet sind.
Das ersehnen sie sich von der Evangelischen Schule.
Evangelische Schulgemeinschaft, das heißt Schulgemeinschaft mit Gottesdiensten, Andachten, Gebeten, Begegnungszeiten, die ganz sicher ihre Spuren hinterlassen.
Vor Kurzem habe ich einen jungen Menschen getauft. Acht Jahre zuvor hatte ich ihn eingeschult.
Ich sehe ihn gedanklich mit seinen großen Augen hinter seiner Schultüte. Neben ihm saßen seine Freunde, damals wie heute. Mittlerweile gehen sie auf verschiedene Schulen, der Geist aber, der sie seit der Einschulung verbindet, hielt über die Grundschulmauern hinaus, ins Leben hinein und vielleicht sogar ein Leben lang.
Während ich das Wasser über seinen Kopf fließen ließ, hörte ich ganz leise von irgendwo:
„Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich still und leise und ist er noch so klein, er zieht doch weite Kreise. Wo Gottes große Liebe in einen Menschen fällt, da wirkt sie fort in Tat und Wort, hinaus in unsre Welt.“
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